Die Sibyllinischen Bücher (Rom)

Die zehn ungelösten antiken Prophezeiungen der Welt

Die Sibyllinischen Bücher (Rom) Die Sibyllinischen Bücher (Rom): Die Sibyllinischen Bücher waren eine Sammlung orakulischer Verse, angeblich von der kummischen Sibylle im 6. Jahrhundert v. Chr. an Tarquinius Superbus verkauft. In griechischer Sprache verfasst, enthielten sie Rituale zur Abwendung göttlichen Zorns – etwa bei Pest oder Kometen. Die Originale brannten 83 v. Chr. ab; neue Fragmente wurden aus aller Welt gesammelt, doch viele galten als Fälschungen. Im Jahr 405 n. Chr. wurden die letzten Bücher öffentlich vernichtet, da sie heidnisch waren. Nur Zitate bei antiken Autoren wie Vergil blieben. Eine berühmte Passage spricht vom „letzten römischen Kaiser“, der Jerusalem erobern und dann das Reich auflösen werde – ein Motiv, das das Mittelalter prägte. Ob die Bücher echte Prophetien oder politische Instrumente waren, ist unklar. Doch ihre Aura überdauerte Rom selbst: Sie inspirierten mittelalterliche Apokalyptik und Renaissance-Denker. Ihr Verlust ist eine der größten Lücken der antiken Geistesgeschichte – denn niemand weiß, was wirklich in ihnen stand.

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